Harmonia axyridis - Asiatischer Marienkäfer, Harlekin-Marienkäfer, auch Vielfarbiger Marienkäfer
Wissenswertes: | Der Asiatische Marienkäfer ist eine Blattlausvertilgungsmaschine. Ein einziger Käfer kann am Tag bis zu 100 und mehr Blattläuse fressen. Eine Larve frisst in ihrer zweiwöchigen Entwicklungszeit weit über 1000 der Pflanzenschädlinge. Allerdings verschmähen weder Larven noch Käfer andere ungepanzerte Insekten, wie Thripse, Milden und Blattflöhe, deren sie habhaft werden können, und gehen auch an Insekteneier, inklusive Eier der eigenen oder anderer Marienkäferarten. Von der Eiablage bis zum Erscheinen der neuen Käfergeneration vergehen im Schnitt nur 4-5 Wochen, wobei die Entwicklungszeit jedoch sehr temperaturabhängig ist. Dadurch kann die Art bei günstiger Witterung, anders als viele einheimische Marienkäferarten, zwei oder mehr Generationen pro Jahr ausbilden. Der adulte Käfer kann im Idealfall zwischen 2 und 4 Jahren alt werden. Sie überwintern in Spalten und Ritzen (teils auch in menschlichen Behausungen) und können dabei in großen Aggregationen bis in den vierstelligen Bereich auftreten. |
Merkmale: | Der 6 bis 8mm lange Käfer ist für seine ausgesprochene Variabilität bekannt. Die Grundfärbung variiert von hellgelb bis dunkelrot. Die dunkle Fleckung, die sich in der Regel auf 19 Punkten beläuft, kann ganz fehlen oder so stark ausgeprägt sein, dass der Käfer als schwarzes Tier mit roter Fleckung erscheint. Das Halsschild ist gelblich oder weiß und zeigt häufig eine charakteristische W- oder M-Zeichnung. Auch diese kann jedoch so stark ausgeprägt sein, dass der mittlere Bereich des Halsschildes durchgehend schwarz erscheint und die Zeichnung nicht mehr erkennbar ist. Die älteren Larven sind dunkel mit zwei markanten orangen Streifen beiderseits des Rückens und vier quadratisch angeordneten ebenfalls orange gefärbten Borsten am dunklen Mittelsreifen. |
Verwechslungsarten: | Durch seine enorme Variationsbreite kann er verschiedenen anderen Marienkäferarten ähneln. Ist die charakteristische Halsschildzeichnung vorhanden, ist das jedoch oft ein gutes Indiz auf den Asiatischen Marienkäfer (ABER ACHTUNG! Einige einheimische Arten besitzen eine vergleichbare Halsschildfärbung, wie z.B. der einheimische Nadelbaum-Marienkäfer (Aphidecta obliterata) oder verschiedene Adalia-Arten!). Der ähnliche und ebenfalls häufige Siebenpunkt-Marienkäfer zeigt ein schwarzes Halsschild mit zwei weißen Ecken am Vorderrand. Die Larven besitzen statt der orangen Streifen vier orange Flecken. |
Lebensraum: | Ürsprünglich war die Art nur im ost-asiatischen Raum verbreitet, kommt jetzt aber auch häufig in Europa vor. Er kann überall da gefunden werden, wo es viele Blattläuse gibt, scheint aber vor allem im Stadtnähe besonders gut Fuß gefasst zu haben. |
Aktivitätsmaximum: | Ganzjährig zu finden. Gelegentlich bei Sonne auch an Wintertagen. |
Gefährdung: | Die Art ist nicht gefährdet und gilt in Deutschland als eingeschleppte Art/Neozoon. |
Besonderheiten: | Der Asiatische Marienkäfer ist ein extrem erfolgreicher Neusiedler. Als Schädlingsbekämpfer wurde er auch in Europa eingeführt und konnte sich hier etablieren. Obwohl er heute quasi ein alltäglicher Anblick ist, wurden die ersten freilebenden Exemplare erst um die Jahrtausendwende in Mitteleuropa gesichtet. Die erste Meldung in Deutschland stammt aus dem Rhein-Main-Gebiet im Jahr 2000. Seine Anspruchslosigkeit und schnelle Vermehrungsrate machen ihn besonders erfolgreich in der Besiedlung neuer Lebensräume. Er ist zudem weniger krankheitsanfällig als einheimische Arten, was ihm einen zusätzlichen Selektionsvorteil verschafft. |
Artbeschreibung: Ajott (AGEID6829)
Fotograf: | Monika B. (AGFID5987) |
Aufnahmeland: | Deutschland |
Bundesland/Kanton: | Rhein-Sieg-Kreis |
vorgefundener Lebensraum: | Wilde Hecke/Nähe Sieg |
Aufnahmedatum: | 02.06.2011 |