Thanasimus formicarius - Ameisenbuntkäfer
Wissenswertes: | Sowohl die Larven als auch die Käfer ernähren sich vorwiegend von Borkenkäfern und werden daher als Schädlingsbekämpfer sehr geschätzt. Neue Nahrungsgründe werden durch sekundäre Pflanzenstoffe aufgespürt, die von Tothölzer abgesondert werden und sowohl Borkenkäfer als auch die flugfähigen Ameisenbuntkäfer anlocken. Borkenkäfer werden unter Zuhilfenahme aller Beine erbeutet und dann mit den kräftigen Mandibeln zerlegt. Bis zu 3 Borkenkäfer frisst ein ausgewachsener Ameisenbuntkäfer täglich. Die Fortpflanzung findet im Frühjahr statt. Im Anschluss legen die Weibchen 20 bis 30 Eier in der Nähe von Borkenkäfergängen ab. Nach eine Woche schlüpfen die rosafarbenen Larven, die fortan Jagd auf Eier, Larven und Puppen des Borkenkäfers machen, dabei aber auch andere im Holz lebende Insekten erbeuten. Nach einer Entwicklungszeit von bis zu 2 Jahren verpuppen sich die Larven im Herbst im Holz. Erst im nächsten Frühjahr schlüpfen die Käfer. Es überwintern jedoch auch adulte Stadien. |
Merkmale: | Seinen Namen trägt der Ameisenbuntkäfer, weil er in Habitus, Größe und Bewegung entfernt an eine Waldameise erinnert. Der Käfer wird bis zu 1 cm groß. Bauch und Halsschild sind rotbraun, Kopf und Beine dunkel. Die Flügeldecken sind bis auf die rotbraunen Schulderecken schwarz und von zwei gewellten weißen Bändern durchzogen. Das Tier ist am ganzen Körper dicht behaart. Vieles deutet darauf hin, dass mit der bunten Färbung Bienenameisen nachgeahmt werden, die an den gleichen Stellen wie der Ameisenbuntkäfer gefunden werden und schmerzhaft stechen können. |
Verwechslungsarten: | Ähnlichkeit besteht mit anderen Buntkäferarten, die sich bei genauer Betrachtung jedoch in der Rückenzeichnung unterscheiden. Bei der sehr ähnlichen Schwesterart Thanasimus femoralis/rufipes sind die Beine nicht schwarz sondern rot und die Unterseite ist nicht einfarbig rotbraun. |
Lebensraum: | Die Art kommt ursprünglich in Europa, Asien und Nordafrika in Nadelnwäldern im Flachland und Gebirge vor. Zur Schädlingsbekämpfung wurde sie zudem in Nordamerika eingeführt. |
Aktivitätsmaximum: | Mai bis Juni |
Gefährdung: | Der Käfer ist in geeigneten Habitaten häufig anzutreffen und wird in der Roten Liste nicht geführt. |
Besonderheiten: | Da sich Ameisenbuntkäfer beim Aufspüren iher Beute anhand von Pheromonen orientieren, die von weiblichen Borkenkäfern abgesondert werden, werden auch überwiegend weibliche Borkenkäfer erbeutet. Nicht selten findet man Ameisenbuntkäfer in mit Pheromonen arbeitenden Borkenkäferfallen. |
Artbeschreibung: Ajott (AGEID6829)
Fotograf: | Benjamin (AGFID2950) |
Aufnahmeland: | Deutschland |
Bundesland/Kanton: | Mainfranken |
vorgefundener Lebensraum: | Kalkmagerrasen mit Kiefernbestand |
Aufnahmedatum: | 29.03.2014 |