Evania appendigaster
Wissenswertes: | Die Evaniidae, wegen des kleinen Metasoma (abgetrennter Teil ab dem zweiten Segment des Hinterleibs), das dem Tier ein „verhungertes“ Aussehen gibt, Hungerwespen genannt, leben synanthrop, d. h. an menschliche Siedlungsbereiche angepasst. Das Weibchen legt seine Eier in die Ootheken (Eipakete) von Schabenarten ab. Die Larven ernähren sich von den Eiern. In Deutschland wurden bisher drei Arten nachgewiesen, unter anderem diese blauäugige: Evania appendigaster, eine der größten Hungerwespen mit Vorderflügeln von bis zu etwa 7 Millimetern Länge. Der freie Hinterleib ist bei dieser Art besonders weit entfernt und sitzt, wie bei allen Arten der Überfamilie Evanioidea, sehr hoch oben am Propodeum (erstes Segment des Hinterleibs) an und wird von einem Stiel wie eine Flagge gehalten, deshalb nennen die Engländer diese Wespenart übersetzt „Blauäugige Fähnchenwespe“ (Blue-eyed Ensign Wasp). Eine deutsche Bezeichnung habe ich nicht gefunden. |
Merkmale: | Im Vergleich zum Brustkorb winziger Hinterleib, einfarbig schwarz, blaue Augen, Hinterbeine deutlich länger als 1. und 2. Beinpaar |
Verwechslungsarten: | unbekannt |
Lebensraum: | In der Nähe ihrer Wirte, auch im Siedlungsberich |
Aktivitätsmaximum: | ? |
Wirtsarten: | Die Art legt ihre Eier in die Ootheken von Schaben, u. a. Periplaneta americana und Blatta orientalis |
Gefährdung: | weltweit verbreitet bzw. eingeschleppt |
Besonderheiten: | Wird als möglicher Kandidat für biologische Schädlingsbekämpfung gegen Schaben gehandelt. |
Fotograf: | Erika Post (AGFID9999) |
Bildtitel: | Das Debut der Hungerwespen |
Aufnahmeland: | Spanien |
Region: | Lanzarote |
vorgefundener Lebensraum: | Siedlungsbereich |
Aufnahmedatum: | 07.11.2022 |